Archiv für November 2011

postheadericon Nightmares come true

Der Sadist realisiert seine persönliche Hölle mit echten Menschen und muss schon gar nichts mehr machen – die Gefangenen quälen sich gegenseitig.

Mit einem kraftvollen, riesigen Satz springt der Sadist auf die Bühne zurück, nachdem er lange oben im Dunkeln verharrte – von einer Empore, einer Brüstung, einer Art Balkon neben dem Zuschauerraum aus das Treiben der Gefangenen beobachtete. Der Sadist trägt eine rote Baskenmütze, einen langen dunklen Mantel, Stiefel, eine schwarze Maske vor dem Gesicht und ein Lederarmband mit Nieten. Unheimlich, wie er lange ruhig und trotzdem gespannt beobachtet, unheimlich, wie emotionslos er seinen Aufgaben nachgeht, die Gefangenen in Angst und Schrecken zu versetzen, nur ab und zu lacht er laut und amüsiert sich auf seine Weise – in der Tradition der Erotik der Dominanz.

„Sho Kman“ („Was noch?“) heißt die anstrengende und gewaltvolle Performance von jungen Palästinensern aus dem Flüchtlingslager Jenin, die im Wiener „Dschungel“ im Museumsquartier für österreichische Jugendliche ab 14 Jahren zu sehen war.

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postheadericon „Heime heilen? Größter Quatsch!“

Diagnose „sozialer Milieuschaden“: Abstempelung wie gehabt

SS-Erzieher. Dass ehemalige SS-ler als Erzieher in dem Kinderheim am Wiener Wilhelminenberg gearbeitet haben, war, bevor mutige Opfer nun endlich an die Öffentlichkeit gingen, nicht bekannt. Genauso unbekannt ist, dass es bis Anfang der 70er Jahre, zumindest in Deutschland, noch „Flüchtlingslager“ aus dem Zweiten Weltkrieg gab, aus denen Kinder mit der Diagnose „sozialer Milieuschaden“ in Heime geschickt wurden. Der ehemalige Chefarzt der Suchtabteilung der Psychiatrie in Hamburg Ochsenzoll, Bert Kellermann, erinnert sich.

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