Autorenarchiv

postheadericon Köb und Schafhausen: Urbanität braucht Brachland

Stadtentwicklungs-Flächen und Kunst – am Beispiel Hauptbahnhof. Der eine fliegt gerade nach Mexiko, der andere eröffnet die Ausstellung „Das Wunder des Lebens“: Die beiden Museumsdirektoren Edelbert Köb (Ex-MUMOK) und Nicolaus Schafhausen (Kunsthalle Wien) im Interview über Wiener Stadtplanung und was Museumsdirektor_innen so alles im öffentlichen Raum suchen würden. Köb: „Da verlangen Sie ja Kulturpolitik!“

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postheadericon „Ich kenne sehr viel arme Kinder!“

Muttersprachliches Kindertheater.

„Wo ist meine Frau? Schläft sie noch?“ „Warum schreist du so?“ „Nur ich muss in diesem Haus arbeiten!“ „Warum streitet ihr immer? Ihr müsst nicht streiten, meine liebe Schwiegertochter.“ Nach jedem Satz folgt gleich die Übersetzung auf Romanes bzw. in andere Sprachen – live auf der Bühne. Die Kinder der Volksschule Johnstraße lernen so einiges im Muttersprachen-Unterricht, z. B. Simultandolmetsch. Die „liebe Schwiegertochter“, kommt noch mehrmals vor – sehr pädagogisch das Stück. Die Erwachsenen lachen. Sieben Reihen voller Eltern und Handykameras, vorne die Kinder aufgeregt auf blauen Turnmatten. Kleine Sonnen picken auf den Fenstern des Turnsaales.

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postheadericon „Wir sahen die Zeichen an der Wand“

Buch eines Kämpfers und Palästina-Flüchtlings erschienen.

„Meine Mutter hatte ein gutes Herz“, schreibt Karl Pfeiffer über seine Kindheit in Baden bei Wien. „Nie hat sie einen ‚Schnorrer’ – die meisten kamen aus Polen und waren orthodox – abgewiesen.“ Die flotte, schwungvolle Energie seines Buches „Einmal Palästina und zurück. Ein jüdischer Lebensweg“, die der 85-jährige Journalist Pfeifer auch selber ausstrahlt, wenn man ihn im „Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes“ trifft, erfüllt einen mit Tatendrang. Gleichzeitig fragt man sich, ob es die schlimmen Erlebnisse sind, die ihm wie ein unsichtbarer Propeller bis heute so viel Antriebskraft verleihen.

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postheadericon „Wir Hacklerkinder wurden im Stich gelassen!“

Erwachsene „Heimkinder melden sich zu Wort“. Eine ganz eigene Form österreichischer Bevölkerungspolitik: Gastarbeiter_innen Babys wegnehmen, nicht verheirateten Müttern ihre Kinder entziehen und gewalttätige Übergriffe gegen Heimkinder vertuschen. Personell und ideologisch zeigen sich in der Heimkinder-Debatte Kontinuitäten aus Nationalsozialismus und Austrofaschismus.

„Wir sind Heimkinder, an uns ist ein Verbrechen begangen worden“, sagt der große Mann mit dem karierten Holzfällerhemd. „Man muss auch auf die Opfer hören. Wir haben selbst die Akten zu Wimmersdorf ausgehoben. Ich möchte mich entschuldigen, dass es eine heftigere Diskussion ist, denn es sind unsere Emotionen drin, das ist uns passiert.“ Es ist so erstaunlich, wenn man einen kräftigen, riesigen Mann Mitte vierzig, als Betroffenen über Missbrauch und Gewalt gegen Heimkinder der 1970er und 80er Jahre reden hört. Ganz lieb, ganz vorsichtig, ganz nachdenklich.

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postheadericon EsRAP: Sich nicht wie ein Zwerg, Zwerg, Zwerg fühlen

EsRap DonauinselfestRapperin Esra: „Kunst ist Freiheit, sagt meine Mutter“. Junge Erdogan-Fans aus Wien, die nach dem Militärdienst ihre Meinungen ändern, ein Arabeske-Sänger, der Jugendliche auf der Straße als sein Volk bezeichnet und eine Familie, die ihren Kindern die künstlerische Freiheit lässt: Ein Interview mit den EsRAP-Geschwistern Esra und Enes.

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