postheadericon EsRAP: Sich nicht wie ein Zwerg, Zwerg, Zwerg fühlen

EsRap DonauinselfestRapperin Esra: „Kunst ist Freiheit, sagt meine Mutter“. Junge Erdogan-Fans aus Wien, die nach dem Militärdienst ihre Meinungen ändern, ein Arabeske-Sänger, der Jugendliche auf der Straße als sein Volk bezeichnet und eine Familie, die ihren Kindern die künstlerische Freiheit lässt: Ein Interview mit den EsRAP-Geschwistern Esra und Enes.

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postheadericon Kaleidoskop des jüdischen Proletariats

Neues Sachbuch zu Ottakring und Hernals.

Das neu erschienene Buch über das jüdische Leben in der Wiener Vorstadt ist erstaunlich. Akribisch und fleißig haben die beiden Autorinnen wie in einem Kaleidoskop tausende bisher großteils unbekannte Einzelheiten, Daten und Fakten ausgeforscht und zusammengetragen. Wer mit jüdischen Menschen bisher hauptsächlich das Bürgertum verband, wird überrascht sein, wie viele jüdische Kommunist_innen und Sozialist_innen eifrig versuchten, die Lebensumstände in ihrem Arbeiterbezirk zu verändern und ihr Umfeld bzw. die Wiener Gesellschaft hin zum Positiven zu beeinflussen.

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postheadericon Rummel Hummel in Hernals: „Gehen wir drin“

Zwischennutzung: Die Lusterfabrik wurde zum Jahrmarkt. Repräsentative Beleuchtungskörper, Glasprojekte in allen Stilrichtungen und Kristalluster produzierten „E. Bakalowits und Söhne“ in der Lusterfabrik im Wiener Hernals. Nun bespielten zwei junge, fleißige Jahrmarkt-Macher die Fabrik in einem Zwischennutzungsprojekt. Der „Rummel Hummel“ genannte Komplex zog Tausende an. Augustin-Lokalaugenschein an einem der letzten Tage des Experiments, für dessen Reproduktion an anderen Plätzen die Stadt Wien leider nicht die besten Bedingungen schafft.

Fotograf: Heiko Kilian Kupries

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postheadericon „Schlepper-Flüchtlinge“: Kriminelle Armutsvereinigungen

„Triste finanzielle Lage“ als Untersuchungshaftsgrund?

Wer arm ist, muss anscheinend automatisch kriminell werden, zumindest ergibt sich das aus der Begründung für die weitere Untersuchungshaft von zweien der als „Schlepper“ verhafteten Flüchtlinge im Umfeld der Wiener Votivkirche. Es wird sogar eine kriminelle Armutsvereinigung angenommen: „Gerade die gewerbsmäßige Tatbegehung aller Beteiligten, somit auch des Beschwerdeführers, ist aus der, den vorliegenden Ermittlungsergebnissen entnehmbaren durchorganisierten Tatbegehung als Mitglied einer nicht nur in Österreich agierenden kriminellen Vereinigung, im Zusammenhalt mit dem geringfügigen Einkommen des Beschuldigten, nämlich 39 Euro monatlich, die er als Asylwerber seit ca. Februar 2013 erhielt (vgl AS 9 in ON 72), mit der für einen dringenden Tatverdacht erforderlichen hohen Wahrscheinlichkeit abzuleiten.“ Steht so wortwörtlich im Haftbeschluss.

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postheadericon „Nieder mit den nazistischen Blutsäufern!“

„Wiener, erschlagt die braunen Bluthunde“, schrieb ein junger Laborant, den Zettel bewahrte er leider in seiner Brieftasche auf. Das Papier mit den Verfluchungen diente dem „Mischling ersten Grades“ als heimlicher Trost, da er wegen seiner Abstammung verspottet wurde. Sein jüdischer Vater flieht 1938 und lässt seine Kinder zurück (es wird nicht erwähnt warum). Als Wolfgang Pogner seine Brieftasche verliert, führt das Zettelchen zu seinem Untergang. In der Untersuchungshaft besucht ihn seine Schwester Susi. Wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ wird der junge Mann vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und mitleidslos aus seiner „Armesünderzelle“ heraus am 5. Dezember 1944 im Landesgericht Wien hingerichtet.

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