postheadericon „Ein Trauma ist nicht angeboren, sondern wird erzeugt“

Misstrauen, schmerzhafte Erinnerungen, Vermeidungsstrategien: Das schwierige Thema, wie man mit Traumata umgeht und junge Flüchtlinge unterstützen kann, brachte die Psychotherapeutin Barbara Preitler zukünftigen PatInnen näher.

„Die jungen Flüchtlinge bringen alle einen Familien Hintergrund mit – ohne reale, sichtbare,  anwesende Familie“, sagt Barbara Preitler, die als Therapeutin auf die Themen Flucht und Trauma spezialisiert und eine Mitbegründerin von „Hemayat“, einer Betreuungsorganisation für Folter und Kriegsüberlebende, ist. „Und es kann sein, dass das eine sorgende, nährende Familie war, in der die Kinder wachsen konnten, es ist aber auch möglich, dass sie zum Beispiel ausgebeutete Kinderarbeiter waren.“ Jeder junge Flüchtling schleppt also unsichtbar seine Mutter und seinen Vater, seine Großfamilie, seine Geschwister mit sich bis nach Österreich. „Sie bringen alle eine Familie mit“, sagt Preitler den zukünftigen PatInnen, die auf junge Flüchtlinge schauen wollen und ihre Schutzpersonen sein. „Aber für alle gab es einen Bruch, die Trennung – was nicht normal ist, für 13, 15 oder auch 17jährige.“

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postheadericon Hitler wird nicht abgestaubt

Foto: Beste ErenerFriedensarbeit im Freiwilligen-Netzwerk „Service Civil International“: Was bedeutet Krieg? Was Friede? Was ist mit den Kriegsresten in den Köpfen? Ein Rundgang durch das Wiener Heeresgeschichtliche Museum mit dem Service-Civil-International-Aktivisten Florian Rogger.

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postheadericon Dr. Bert Kellermann: „Ausländer beim Roulette besonders bevorzugt“

Wie „Fremde“ in der Tradition des Glücksspiels stehen und auf welche Weise  Glücksspielsucht mit Konflikten zwischen  „Gastarbeiter“-Vätern und ihren Söhnen zu tun hat, erklärt Bert Kellermann, ehemaliger Chefarzt der Suchtabteilung auf der Psychiatrie in Hamburg Ochsenzoll. Selbsthilfegruppen seien der einzige Weg, denn „gegen Sucht gibt es keine Pille“. Aber Achtung: „Die Pharmaindustrie hat eine sehr starke Lobby.“

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postheadericon Jüdische Flüchtlinge: „Die Ausreise ist immer teurer geworden“

Fast alle Länder machten ihre Grenzen für jüdische Flüchtlinge dicht. Rettung per Schiff: Aufgerieben zwischen den Anordnungen Adolf Eichmanns und dessen „Wiener Zentralstelle für jüdische Auswanderung“, den existenziellen Nöten der jüdischen Flüchtlinge und extremen organisatorischen und finanziellen Anforderungen ermöglichte Berthold Storfer insgesamt 9096 Menschen die Ausreise aus dem nationalsozialistischen „Deutschen Reich“. Ein Interview mit der Wissenschafterin und Autorin Gabriele Anderl, die nach langen Recherchen ein Buch darüber publiziert hat.

Wie haben Sie alle diese hundertausend spannenden Einzelheiten über Storfers Schiffe herausgekriegt?

Auf vier Donaudampfern und drei Hochseeschiffen organisierte Berthold Storfer 1939 und 1940 den größten illegalen Transport nach Palästina während der NS-Zeit. Zur Organisation dieses Transportes gibt es einen Aktenbestand, der der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde gehört, sich aber in den „Central Archives for the History of the Jewish People“ in Jerusalem befindet. Storfers Aktentasche voll mit Dokumenten wurde erst vor Kurzem von der Historikerin Evelyn Adunka in einem Wiener Depot der Kultusgemeinde entdeckt. Storfer verfasste regelmäßig Mitteilungen für die Leitung der Kultusgemeinde und für Eichmann und die Zentralstelle für jüdische Auswanderung, die über jeden seiner Schritte genau informiert sein wollten.

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postheadericon Keorapetse Kgositsile: Kein Wort für Staatsbürger

Im heutigen Südafrika, in der Hinterfragung des politischen Selbstverständnisses und der Absage an politisches Kunstschaffen, mag der Dichter Keorapetse William Kgositsile, mit seinem Kulturbegriff altmodisch erscheinen, doch der über 70jährige vermittelt nach wie vor Begeisterung für die Integration in die Gesellschaft – für alle Moagis.

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